Anastasia Blehm
Meine Arbeit geht immer wieder vom Unterschied, ja von der Diskrepanz zwischen Fotografie und Erinnerung aus. Während das Lichtbild Realität vermeintlich objektiv festhält, wird das Erinnerungsbild sowohl durch die sinnliche Wahrnehmung als auch aufgrund der raum-zeitlichen Entfernung zum Erfahrungsobjekt subjektiv verfälscht. Was wir erinnern ist nicht das empirische Erleben, sondern hat sich durch kognitive Reflexion und Prozesse des Vergessens und des punktuellen Überhöhens verändert. Die erlebte Realität wird zur erfahrenen Wirklichkeit.
Die Fotografie dient mir als Ausgangspunkt einer Dekonstruktion des Fotografisch-Realistischen hin zum Sinnlich-Wirklichen, zur Welt der vielschichtigen persönlichen Erfahrung. Dabei überdauern einzelne Momente detailgetreu, andere verblassen. Wieder andere können nicht mehr begriffen werden, verschwinden aber nicht. Ihre Konturen verlieren sich und drohen vollständig zu zerfallen. Dies tritt in Kontrast zu den klaren Formen und der Materialität des Farbauftrags. Die Malerei zeigt sich im Entwicklungsprozess der Erinnerungskonstitution.
anastasia.blehm@googlemail.com
1988 geboren in Omsk/Russland
2009–2015 Studium an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Volker Lehnert, Volker Lang und Thomas Bechinger
2010–2013 Studium Politikwissenschaften an der Universität Stuttgart
2013 bemüht umständlich, Kunst im Entrée bei Minol, Leinfelden-Echterdingen
2014 Hot Stuff, Werkstattgalerie Der Bogen, Arnsberg
2014 Don’t Need No Fortune Teller, Spokojna Gallery, Warschau
2015 VI. Ellwanger Kunstausstellung, Kunstverein Ellwangen
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