Julia Schmalzl
Mit einem digitalen Alter Ego ist es möglich, eine zweite Identität in einem sozialen Netzwerk zu konstruieren. Masken, Posen, Kostüme, der Privatraum als Bühne, Manipulation von Bildern, Bild im Bild Szenerien sind nur einige Faktoren, die mich in der Bildfindung beeinflussen. Ausgangspunkt meiner Malerei sind digitale Bilder, verschiedenste Plattformen aus dem Internet. Das heißt, ohne digitales Foto gibt es keine Malerei.
Was bedeutet es, Macht über die eigene Inszenierung zu haben? Was bedeutet dies für den Betrachter? Ist sein Blick nun ein voyeuristischer Blick auf eine intime Szenerie, oder entpuppt sich die Darstellung als eine bewusste Inszenierung einer fiktionalen Privatheit? In welchem Maß prägen mediale, popkulturelle Einflüsse die jeweiligen Inszenierungen und konstruieren somit ein aktuelles Bild der Stereotype unserer Zeit? Gibt es kunstgeschichtliche Verweise? Welchen Einfluss hat die Vervielfältigung dieser Bilder mittels der Malerei?
Die Fülle an Bildern und die damit verbundene ständige Verfügbarkeit stehen im Kontrast zum langsamen Malprozess. Die von mir gesammelten fotografischen Vorlagen werden auf Codierungen untersucht und von mir malerisch neu inszeniert. Wie viel Nähe kann ein Bild erzeugen, bzw. wann versperrt es sich? Dieser Frage gehe ich nach, indem ich die Malerei Schicht um Schicht mit Öl und Lackfarbe aufbaue. Die Nähe der Ölfarbe und die glatte, zurückstoßende Eigenschaft des Lacks bieten für mich eine gute Grundlage meine malerischen Forschungen voranzutreiben.
Vita
Die Vita entspricht dem Stand
zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
der Kunstbuchedition.
1989 geboren in Mannheim/Deutschland
2010 – 2016 Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Gustav Kluge, Jonas Burgert und Marcel van Eeden
2016 Meisterschülerin bei Marcel van Eeden
2016 Top 16 Meisterschüler, Mannheimer Kunstverein, Mannheim
2017 Zusammen ist man weniger allein mit Arthur Metz, Kunstprojekte, Mannheim; Figure it out, Galerie Ruth Sachse, Hamburg; Exposition F.O.M.O., Kiosque Veduta, la Biennale de Lyon, Lyon, Frankreich; Affordable Artfair, Galerie Ruth Sachse, Hamburg Messeplatz, Hamburg; Ateliereinblicke, Förder-programm der EnBW Baden-Württemberg, Karlsruhe
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