Sebastian Maas

Gabriel von Max hat eine seiner Arbeiten »Affenliebe und Geistersuche« genannt und gibt dem Leser des Titels, als auch dem Betrachter des Bildes Hinweise zum Mensch-Tierverhältnis. Diese besondere Spannung zwischen dem uns so ähnlichen Affen begegnet auch die alte Dame in der vorliegenden Arbeit. Gelassen sitzen die Tiere im Gehege und schauen durch die Scheibe auf die Frau, die sich nur noch durch ihren Gehwagen, auf dem sie hockt, fortbewegen kann. Durch die abstrahierte Darstellung ist ein genaues Verhältnis zwischen den sich Beobachtenden nicht zu entziffern. Eine eher undramatische, ruhende Stimmung soll das Bild bestimmen. Als ob eine Welt vor und hinter dem Glas existiert, die es aus der Distanz zu beobachten gilt. Wer ist der Gefangene? Der Affe im Stall, oder die Frau auf der Prothese?

Die Arbeit ist auf einer grob geschnittenen LKW Plane formuliert, die eine starke Präsens des Pigmentes erlaubt. Die nicht akkurate Begrenzung des Bildträgers soll die freie, reduzierte Malweise unterstreichen. Das gewählte Pigment ist das Umbra, das als eines der klassischsten in der Malerei vorkommenden natürlichen Erden dem modernen Untergrund der Plane begegnet und dadurch ungewohnt neu entdeckt werden kann. Das Bild soll einladen, sich mit ihm zu beschäftigen, ohne dabei aufdringlich danach zu schreien.

1984 geboren in Aachen/Deutschland

2004 – 2007 Studium Biologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München

2007 – 2010 Elitestudium Neuroscience an der Ludwig-Maximilians-Universität München

2013 Studium Akademie der Bildenden Künste München, Klasse Karin Kneffel

2015 Mit Leib und Seele, begleitende Gruppeausstellung, Kunsthalle München; Installation Aura, ArtMuc, München

2016 MAX33, Gruppenausstellung mit Versteigerung von Sotheby’s, Pop-up Galerie Maximilianstraße, München

2017 Boxenstop 1, Gruppenausstellung, Pinakothek der Moderne, Graphische Sammlung München; Frei-Sing-Sing, Altes Gefängnis Freising, Kunstverein, Freising

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