Julia Schäfer

In a new landscape hinterfrage ich unseren Blick auf Landschaft und die unschuldige Ursprünglichkeit, die wir darin oft sehen. Die auf eine Mesh-Plane gedruckte Collage besteht aus zwei Elementen: blass gealterte Steine und digital nachgeahmtes Blattwerk. Beides sind fotografische Beobachtungen meines letzten Aufenthaltes in Israel, die für zwei Arten der Landschaft stehen: die »alte« und die »neue«.

Ruinen sind Teil der »alten Landschaft«. Romantische Szenen, die an Ansichtskarten aus dem Schwarzwald erinnern. Eine Ruine, die immer schon Ruine war. Dass sie nicht einmal hundert Jahre alt und Überreste palästinensischer Dörfer sind, weiß kaum jemand. Diese »alte Landschaft« wird seit 1901 von 240 Millionen Bäumen – oft europäische Sorten – überpflanzt. In den entstehenden Wäldern und Nationalparks verschwinden die Dörfer. Diese »neue Landschaft« wird durch Plakate beworben, auf denen der ideale Baum verpixelt als computergeneriertes Gebilde dargestellt ist.

Das Artifizielle an dieser Landschaft und den darin verborgenen Verdrängungsprozess möchte ich durch Gegenüberstellung von Ruine und künstlichen Bäumen aufzeigen.

1991 geboren in Böblingen/Deutschland

2013 Studium Bildende Kunst an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Alexander Roob und Ricarda Roggan

2015 Alles ist ausgeruht, Performance, Württembergischer Kunstverein, Stuttgart; Das letzte Ende. Eine Verschwendung, Performance, Theater Rampe Stuttgart

2016 The Great Infinity Pool, Schaulager der Galerie EIGEN + ART, Leipzig; Paradiso Bits, Projektraum Streitfeld, München

2017 Aufenthaltsstipendium des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg für ein Auslandssemester an der Bezalel Academy of Arts and Design Jerusalem, Israel; Aufnahme in das Stipendienprogramm des Cusanuswerks

2018 Akademiepreis der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart; AFAIK 143 OTOH IDK, Performance, Theaterhaus Stuttgart

Oder wenden Sie sich an gopea und wir stellen den Kontakt für Sie her.