Min Bark
Min Barks Ölgemälde »Doll« aus dem Jahr 2017 zeigt eine Puppe, die auf einem hölzernen Puppenstuhl sitzt und uns entgegen blickt. Durch das Weiß des Textils sowie die Farbigkeit des Hintergrundes entsteht eine eindringliche, fast schon gespenstisch wirkende Sogkraft, denn die gemalte Puppe wirkt nicht weniger präsent oder vollwertig wie das Abbild eines Menschen, wodurch sich ein »schauriges Beobachtetsein« für den Betrachter einstellt.
Bark, die hauptsächlich als Bildhauerin arbeitet, beschäftigt sich in ihrem Werk schon lange thematisch mit Puppen und deren Erscheinungsformen und hat diese in ihrem Schaffen immer wieder umkreist und in den Mittelpunkt gestellt. 2013 entstand eines ihrer Schlüsselwerke »Min Bark and her Boss«, und mit dieser Arbeit eine lebensgroße Figur aus Stoff, mit welcher sie in Videos und Performances auf konzeptuelle Art und Weise agiert. Schon seit 2011 entstanden kleinere, puppenartige Figuren des selben Materials, die von Min Bark »The Barks« genannt werden und deren Anzahl und Größe ständig wächst. Ihre Form ähnelt den verschiedenen Stadien der menschlichen Entwicklung, vom frühen Wachstum im Mutterleib bis hin zum ausgewachsenen Körper. Auch ihnen fehlt, wie der Puppe des Gemäldes »Doll« die menschliche Hautfarbe, wodurch sie blass, unfertig und unheimlich wirken.
Es ist aber genau das unfertige Werk, dem wir in verschiedenen Arbeiten der Künstlerin wieder begegnen. Viele ihrer Arbeiten können wir nur in Stadien wahrnehmen und es bleibt abzuwarten, wann und ob diese Werke eines Tages zum Abschluss kommen.
Vita
Die Vita entspricht dem Stand
zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
der Kunstbuchedition.
1979 geboren in Seoul/Korea
seit 2016 Diplom der Bildenden Künste an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart
seit 2020 Meisterschülerin in der Klasse Christian Jankowski
2021 Satellit Stuttgart Stipendium
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